Nach dem vorzeitigen, Corona-bedingten Ende der Tischtennis-Saison hat der TTV Vilshofen die Weichen für die neue Spielzeit gestellt. Mit gleich fünf Neuzugängen, von denen keiner älter als 25 Jahre ist, blicken die Verantwortlichen auch trotz des Abgangs von Spitzenspieler Jiri Cizek zuversichtlich auf die neue Saison, in der die Vilshofener nach dem am Freitag (05.06.) erklärten Verzicht auf den Oberliga-Aufstieg erneut in der Verbandsoberliga (ehem. Bayernliga) an den Start gehen werden.

Freuen sich auch „mit Abstand“ auf die neue Spielzeit: Die beiden Neuzugänge Veit Heller und Mario Pfannenstein (v.r.) zusammen mit ihren neuen Teamkollegen Joel Mittel und Raffael Zisler (Mitte, v.l.) sowie Vorstand Georg Schmöller, Förderkreis-Vorstand Florian Geier, 2. Vorstand Stephan Katzbichler (v.l.) und Chefcoach Damir Atikovic (3.v.r.)
Die 1. Herrenmannschaft hatte nach dem vorzeitigen Saisonabbruch Mitte März die Chance, als Tabellenzweiter der Verbandsoberliga erstmals in der Vereinsgeschichte den Schritt in die Oberliga zu wagen. „Wir haben uns nach vielen internen Gesprächen einstimmig gegen die 5. Liga entschieden“, so TTV-Pressesprecher Stephan Katzbichler. „Nach dem beruflich bedingten Abgang von Jiri Cizek wollten wir auf eine neuerliche Verpflichtung eines ausländischen Spielers verzichten und stattdessen auf junge Talente aus der Region setzen“, skizziert Katzbichler die Überlegungen des Vereins, der sich die Entscheidung für den Aufstiegsverzicht trotzdem nicht leicht gemacht habe. Anstatt mindestens einen ausländischen Spitzenspieler zu verpflichten, um eine Spielklasse höher halbwegs konkurrenzfähig zu sein, sei es aus Sicht der Verantwortlichen langfristig nachhaltiger, um die einzig verbliebene auswärtige Spitzenkraft Martin Pytlik eine zukunftsfähige Bayernliga-Mannschaft mit regionalen Nachwuchsspielern zu formen.
Eine dieser Nachwuchskräfte, auf welche der TTV künftig setzt, ist Veit Heller. Der gebürtige Haselbacher war zuletzt für den TB/ASV Regenstauf in der Oberliga im mittleren Paarkreuz aktiv und erspielte sich dort eine überzeugende 13:7-Bilanz. In Vilshofen wird der Abwehrspieler künftig überwiegend im vorderen und mittleren Paarkreuz zum Einsatz kommen und beim Schweiklberger Tischtennispublikum mit seiner attraktiven Spielweise sicherlich schnell für Begeisterung sorgen. „Mir war wichtig, dass meine neue Mannschaft langfristig eine gute sportliche Perspektive und optimale Trainingsbedingungen hat. Beides ist beim TTV gegeben“, erläutert der 23-jährige Student die Beweggründe für seinen Wechsel nach Vilshofen.
Ein Grund mehr für diese Entscheidung war sicherlich, dass sich mit Mario Pfannenstein ein Regensburger Studien- und ehemaliger Mannschaftskollege zu einem Wechsel an die Vils entschieden hat. Der gebürtige Pfarrkirchner schlug in der vergangenen Saison beim direkten Ligakonkurrenten DJK SB Landshut in der „Mitte“ auf und wird beim TTV nach dem Abstieg der Bezirkshauptstädter im mittleren und hinteren Paarkreuz auflaufen. Der Angriffsspieler verfügt mit seinen erst 21 Jahren nicht nur über eine feine Technik, sondern auch bereits über mehrjährige Erfahrung auf Verbandsebene.
Neben diesen beiden Neuzugängen wird mit Martin Pytlik auch weiterhin ein alter Bekannter für den TTV an die Platte treten. Der 51-jährige will auch in seiner dritten Saison an der Vils seinem Team mit Spitzenleistungen und seiner fast 20-jährigen Zweitligaerfahrung zu Siegen verhelfen. Mit Spielertrainer und Chefcoach Damir Atikovic verfügen die Vilsstädter überdies über einen weiteren Ex-Profi in ihren Reihen. Der 49-jährige ehemalige kroatische Nationalspieler lebt mit seiner Familie seit einem knappen Jahr in Vilshofen und wird sich als Inhaber einer kroatischen A- sowie einer bayerischen B-Trainerlizenz in Wettkampf und Training vor allem auch um die spielerische Entwicklung seiner jungen Vereinskollegen kümmern. Komplettiert wird die Stammformation der Verbandsoberliga-Mannschaft wie im letzten Jahr von Joel Mittel (21) und Mannschaftsführer Raffael Zisler (41).
Auch im erweiterten Kader der Verbandsoberliga-Mannschaft setzt der TTV voll auf die Jugend. Neben TTV-„Urgestein“ Thomas Wiener (45) – mittlerweile im 13. Jahr an der Vils aktiv – sollen vor allem auch Lucas Stöger (23) sowie die beiden jungen Neuzugänge Johannes Dünnbier und Nikolas Adjan je nach Wettkampfform und Trainingseinsatz regelmäßige Einsätze in der 1. Mannschaft bekommen. Während der erstgenannte 18-jährige Hauzenberger bereits in der Bayernliga-Rückrunde der Saison 2018/19 das TTV-Trikot trug und nun nach einjährigem Intermezzo beim TSV Waldkirchen an die Vils zurückkehrt, setzt der Passauer Adjan künftig nicht nur im Fußball voll auf die Vilsstadt: Bereits seit einem Jahr als Mittelfeldspieler für den FCV aktiv, wird der 22-jährige künftig auch an der grünen Platte um Siege für Vilshofen kämpfen. Das Eigengewächs der Fortuna zählte im Jugendbereich zu den größten Talenten des Bezirks und war in den vergangenen Spielzeiten zuletzt überwiegend für die Bezirksliga-Mannschaften des TTC aktiv.
Gemeinsam mit Jan Valka (42), der in seine mittlerweile zehnte Saison für den TTV gehen wird, und Ibrahim Ertürk (32) werden die genannten Tischtennis-Cracks überdies versuchen, mit der 2. Mannschaft nach dem Aufstieg den Klassenerhalt in der Landesliga Südsüdost zu realisieren. Eine wichtige Rolle dabei spielen wird mit Dominic Schlaffer nach dem Abgang von Peter Sterr (DJK Kirchberg v. Wald) sowie der Pause von Adrian Winkler sicherlich auch der fünfte Neuzugang der Vilshofener, der als Eigengewächs freilich ein alter Bekannter ist. Nach nur einer Saison bei den TTF Garham in der Bezirksoberliga zieht es den 25-jährigen zurück zu seinem Heimatverein. Neben seinen Einsätzen für die Verbandsoberliga-Reserve wird der gebürtige Vilshofener auch mit der ebenfalls aufgestiegenen 3. Mannschaft in der Bezirksliga das Unternehmen „Klassenerhalt“ in Angriff nehmen.
„Die Zukunftsaussichten des Vereins könnten angesichts der Aufstiege, unserer hervorragenden Trainingsbedingungen sowie der vielen Nachwuchsspieler nicht besser sein“, stellt Vorstand Georg Schmöller nicht ohne Stolz fest. Mit der reduzierten Zahl auswärtiger Spieler und den vielen regionalen Talenten in der von Lizenztrainer Damir Atikovic angeleiteten Trainingsgruppe habe man nun sämtliche Chancen, auch im neuen Jahrzehnt nachhaltig erfolgreich zu sein.